Zukunftssicheres Pflegemanagement: Ambidextrie und agile Ansätze
Wie kann der Ansatz der Ambidextrie Krankenhäuser unterstützen, innovative Lösungen zu implementieren? Dieser Frage gingen die Teilnehmenden von Pflegeverantwortlichen und Alumni der B. Braun-Stiftung am 14. November beim Pflegemanagement Workshop in Kassel nach. Durch den Workshop führten Christina Lang und Jona Asbach vom IST Institut für Strategische Innovation und Transformation der Hochschule Konstanz.
Noch nie war das Management so komplex wie heute
Effiziente Kernprozesse und gleichzeitig Innovationen gestalten, ist die große Herausforderung der Zeit. Darin ist ein Krankenhaus einem Industrieunternehmen gar nicht so unähnlich, wenn man es aus einer Managementperspektive betrachtet. Auch hier müssen neben dem linearen Management noch Change Management und Projekte erfüllt werden.
Warum Ambidextrie und Agile Führung eine Möglichkeit sind
Ambidextrie, auch als Beidhändigkeit bekannt, bezieht sich im Managementkontext auf die Fähigkeit einer Organisation, gleichzeitig effizient und flexibel zu sein. In Zeiten der Transformation ist es notwendig sich zu verändern, aber zeitgleich arbeitsfähig zu bleiben und sich auf effiziente Kernprozesse stützen zu können. Die Veränderungsfähigkeit muss in den Klinikalltag integriert werden. „Beidhändige Führung bedeutet, die Zukunft agil zu gestalten, um die Handlungsfähigkeit zu erhalten“, so Jona Asbach. In einem agilen Umfeld werden Entscheidungen dezentralisiert, und Teams arbeiten selbstorganisiert, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Durch die Implementierung von Ambidextrie und agiler Führung können Krankenhäuser ihre Effizienz steigern und gleichzeitig flexibel auf Veränderungen im Gesundheitswesen reagieren.
Was das Management tun kann
Welche Maßnahmen kann das Krankenhausmanagement ergreifen, um ihre Effizienz und Innovationsfähigkeit zu steigern? So können in Schulungen und Workshops agile Methoden vermittelt werden. Darüber hinaus ist die Dezentralisierung der Entscheidungsfindung von großer Bedeutung. Damit kann schneller und effektiver auf Herausforderungen reagiert werden. Das erfordert Vertrauen in die Fähigkeiten der Teams und die Bereitschaft zur Delegation von Verantwortung.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die kontinuierliche Verbesserung. Bestehende Abläufe sind zu hinterfragen und zu optimieren. Schließlich sind die Netzwerkbildung und Zusammenarbeit essenziell. Der Austausch von Best Practices und Erfahrungen mit anderen Fachkräften im Pflegemanagement kann dazu beitragen, innovative Ansätze zu entwickeln und umzusetzen.
Netzwerken
Seit sechs Jahren treffen sich Pflegeverantwortliche einen Tag vor der Fortbildung für Pflegende, zum Austausch, Innehalten und Brainstormen. Die Veranstaltungsreihe möchte Führungskräften aus der Pflege die Möglichkeit geben, Impulse zur Führungskultur in Krankenhäusern zu geben. Unter den Teilnehmenden sind viele Alumni der Leadership-Programme der B. Braun-Stiftung.
Sabine Brase und Andrea Thöne organisieren den jährlich stattfindenden Workshop. Brase ist Geschäftsführerin Pflege – Bildung – Zukunft beim Klinikum Ernst von Bergmann in Potsdam und Alumni der B. Braun-Stiftung. Thöne verantwortet die Kommunikation bei der B. Braun-Stiftung.
Der nächste Pflegemanagement Workshop findet am 17. November 2025 in Kassel statt. Wer interessiert ist, an dem Pflegemanagement-Workshop teilzunehmen, kann sich direkt wenden an: andrea.thoene@bbraun.com.