Mentoringprogramm: Gesundheitswesen innovativ gestalten mit Design Thinking
Das Berufsbegleitende Mentoringprogramm der B. Braun-Stiftung startet in eine neue Runde – Nachwuchsführungskräfte aus dem Gesundheitswesen entwickeln innovative Lösungen in interprofessionellen Teams.
Zum Start des Mentoringprogramms 2023-24 war die B. Braun-Stiftung am 29. und 30. September mit ihren 22 Teilnehmenden zu Gast in Tuttlingen. Die Mentees aus Medizin, Pflege, Wissenschaft und Management erhielten an diesem Wochenende eine Vorstellung davon, wie mit der Design Thinking Methode innovative Ideen entwickelt werden können. „Ich nehme einen offenen Austausch und Interdisziplinarität als das A und O mit“, sagt Teilnehmer Martin Wiesel, Geschäftsführer der Schön Klinik Lorsch SE & Co. KG.
„Design Thinking ist ein Denkansatz und eine Innovationsmethodik.“, sagt Katharina Kensy, Senior Venture Development Manager. Damit unterstützt Design Thinking die Vision des Mentoringprogramms. Es möchte die Innovationskraft der Nachwuchsführungskräfte im Gesundheitswesen fördern und innovative Technologien für einen gesteigerten Patientennutzen und ein am Patienten ausgerichtetes Gesundheitswesen entwickeln. Die Methode stelle laut Katharina Kensy ganz bewusst die Kundenbedürfnisse in den Vordergrund, anhand derer ein Prototyp zum Testen entwickelt wird. Es komme darauf an, flexibel zu bleiben und bei Bedarf die Lösung noch einmal umzudenken. So lassen sich Ideen möglichst schnell in die Praxis umsetzen.
Unterstützt durch die Venture Development Manager Matthias Warken und Katharina Kensy, entwickelten die Teilnehmenden in kreativer Atmosphäre Ideen, wie Patientennutzen gesteigert und ein attraktives Arbeitsumfeld für Pflegekräfte geschaffen werden kann. Ein Team hatte die Idee einer App zur „Transparenz von Patientensprechstunden“. Bei dem Thema „Attraktives Arbeitsumfeld für Pflegekräfte“ wurden ein Werbevideo als Konzept zur Ansprache der Generation Z und die Idee einer App für Mitarbeitende entwickelt. Eine weitere Gruppe konzentrierte sich auf den Onboarding Prozess von Pflegekräften, unterstützt durch ein „Buddy Konzept“. „Es ist wichtig, aus seinen üblichen Denkprozessen auszubrechen“, lautet das Workshop Fazit von Ann-Kathrin Fischer, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am An-Institut Gesellschaft für empirische Beratung mbH der Hochschule Neubrandenburg.
Gesundheitssysteme im Vergleich
Dr. Thilo Brinkmann, Geschäftsführer der B. Braun-Stiftung, und Prof. Ursina Baumgartner, Studiengangsleiterin bei der Careum Hochschule Gesundheit, stellten in ihrem Impulsvortrag die Herausforderungen im deutschen und schweizerischen Gesundheitswesen gegenüber. Die Teilnehmenden diskutierten anschließend rege über Herausforderungen wie Fachkräftemangel und wie sich ärztliche Leistungen in ländliche Regionen bringen lassen.
„Das Mentoringprogramm ist für mich die gelungene Kombination aus Theorie und Anwendung. Vor allem der interprofessionelle Kontext, dass man nicht nur in seiner eigenen Berufsgruppe unterwegs ist, sondern mit Kolleg*innen unterschiedlicher Berufsgruppen und Erfahrungen zusammenarbeitet.“, sagt Barbara Napp, Pflegerische Zentrumsleitung am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und Alumni des Mentoringprogramms.
Während der Laufzeit des Mentoringprogramms wird den Teilnehmenden ein*e Mentor*in zur Seite gestellt, alles erfahrene Führungskräfte aus einem anderen Arbeitsbereich. Zudem absolvieren die Mentees insgesamt sechs Seminare zu Themen wie Wertschöpfung im Gesundheitswesen, Nutzenbewertung und Implementierung von Innovationen, Führung und Präsentationstechniken. Die Seminarinhalte sowie die Design Thinking Methode unterstützen die Mentees bei der Erarbeitung einer individuellen Projektarbeit. Diese präsentieren sie abschließend im Juni 2024 auf der Studienreise in Wien. Die B. Braun-Stiftung bietet das Programm in Zusammenarbeit mit der Careum Stiftung aus Zürich an.