Weg der Zukunft? Magnetkrankenhäuser in Deutschland

Weg der Zukunft? Magnetkrankenhäuser in Deutschland

"Magnet Hospitals"ist ein US-amerikanisches Qualitätssiegel, das Topkliniken für ihre Pflegequalität auszeichnet. Als 1. europäisches Krankenhaus ist das RKU-Ulm dabei, diesen Status zu erwerben.

Magnetkrankenhäuser oder Magnet Hospitals ist die Bezeichnung für ein US-amerikanisches Qualitätssiegel, mit dem die Pflegequalität von Topkliniken in den USA ausgezeichnet wird. Das RKU-Ulm strebt an, den Magnetstatus nach den Anerkennungskriterien der Academy of Nursing (ANA) zu erreichen. Bisher hat noch kein europäisches Krankenhaus Magnetstatus. Ziel des RKU ist 2022 die Magnetzertifizierung zu erreichen.

Die B. Braun-Stiftung fördert seit 2014 die Ulmer Aktivitäten, ein "Magnetkrankenhaus" zu werden mit Forschungsprojekten und Veranstaltungen:

Von den Besten lernen: Erfolgsprojekt in den USA als eine (neue) Chance für Deutschland? Magnetkrankenhaus und Versorgungsmanagement (2014)
Implementierung „Magnetkrankenhausmodell" an der RKU - Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm (2016)

Geschäftsführer Prof. Dr. Schachtrupp über das Stiftungs-Engagment: : "Magnetkrankenhäuser sind ein Ansatz die Pflegequalität zu steigern. Wir sind gespannt, ob dieses Modell auch für Deutschland ein möglicher Weg ist, die Pflegequalität nachhaltig zu verbessern." In diesem Jahr unterstützt die B. Braun-Stiftung den 2. Ulmer Pflegemanagementkongress "Von den Besten lernen - Pflegesensitive Outcomes - eine Stärke des Magnetkrankenhauses - und der geriatrische Patient im Fokus der Versorgung". Er findet am 6. und 7. Juli statt.


Das Modell der Magnetkliniken ist in den 80-er Jahren entstanden. Die ANA evaluierte damals die Qualitätskriterien für sehr gute Pflegequalität, zu der hohe Fachkompetenz, Pflegeforschung- und neue Pflegekonzepte, Zufriedenheit des Personals und offene Kommunikation gehören. Seitdem gibt es 446 Kliniken mit Magnetstatus - meist in den USA und in Australien. In den USA sind alle Topkrankenhäuser als Magnet Hospitals ausgezeichnet.

Mehr lesen Sie in der "Die Schwester Der Pfleger" vom April 2017:
https://www.bibliomed-pflege.de/zeitschriften/die-schwester-der-pfleger/heftarchiv/ausgabe/artikel/sp-4-2017-was-tun-gegen-den-personalmangel/31722-auf-dem-weg-zum-magnetkrankenhaus/

Kontakt:
Helene Maucher, Pflegedirektorin
Universitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm
helene.maucher@rku.de

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Aiken, L., University of Pennsylvania: Magnet Recognition as a Strategic Platform for Improving Quality of Hospital Care: Is It Applicable in Germany? Presentation at the Hauptstadtkongress Medizin und Gesundheit, Berlin 2008
ANCC (2014): American Nurses Credentialing Center, 2014 Magnet Application Manual, Silver Spring
ANCC (2013): American Nurses Credentialing Center (ANCC) Getting started: An overview of an ANCC Magnet Recognition Program ® and pathway to excellence ® Programm
Drenkard, K. (2010): The business case for Magnet (Number 6). Lippincott/Willkins: Journal of Nursing Administration (Volume 40, Issue 6): 263–271
ePA-CC GmbH (ePAcc) (k.A.): Über ePAcc. Online verfügbar unter: www.epa.de (letzter Zugriff: 20.12.2016)
g-plus (2015): Internationales Hospitationsprogramm Pflege und Gesundheit. Online verfügbar unter: www.g-plus.org/internationales-hospitationsprogramm-pflege-und-gesundheit/ (letzter Zugriff: 20.12.2016)
Gerteis M.et al. (1993): Through the Patient ´s Eyes. Understanding and Promoting Patient-Centered Care. Josey Bass, New York
Guirgis F, Gerdik C, Wears RL et al. (2013): Proactive rounding by the rapid response team reduces inpatient cardiac arrests, 013 Dec; 84 (12): 1668–73. doi: 10.1016/j.resuscitation.2013.08.013. Epub 2013 Aug 29