Employment conditions, collaborative teamwork and patient safety as factors influencing integration of foreign-trained nurses – a mixed-methods case study
Keywords: Germany, integration, workforce, nursing, internationally qualified nurses, nurse migration
Hauptforschende*r
Catharina Roth
Forschungsinstitut
Universitätsklinikum Heidelberg
Abstract
Hintergrund: Das Gesundheitssystem in Deutschland ist zunehmend mit Problemen konfrontiert, die sich aus dem Mangel an qualifizierten Pflegefachpersonen ergeben. Deutschland hat daher eine Reihe politischer und strategischer Maßnahmen ergriffen, um den Mangel an Pflegefachpersonen zu beheben. Dazu gehören Maßnahmen zur Verbesserung der Personalbindung und der Arbeitsbedingungen, die gezielte Anwerbung von Berufsrückkehrern und die Rekrutierung von international qualifizierten Pflegefachpersonen (IQPP). Während die Rekrutierung von IQPP als wertvolle mittelfristige Strategie zur Behebung des Pflegefachkräftemangels angesehen werden kann, stellt sie die Gesundheitseinrichtungen vor neue Herausforderungen im Rahmen der Integration am Arbeitsplatz.
Zielsetzung: Dieses Forschungsprojekt zielte darauf ab die Integration von international qualifizierten Pflegefachpersonen in das Pflegepersonal in Krankenhäusern in Deutschland zu untersuchen sowie Faktoren zu identifizieren, die sich positiv oder negativ auf den Integrationsprozess auswirkten.
Methodik: Aufgrund des explorativen Charakters dieses Forschungsprojekts wurde ein Mixed-Methods-Studiendesign verwendet. Zwischen August 2019 und April 2020 wurde eine schriftliche Befragung (Teil A) mit international qualifizieren Pflegefachpersonen sowie Pflegefachpersonen, die ihre Ausbildung in Deutschland absolviert haben, durchgeführt. Der Fragebogen umfasste soziodemografische Fragen, Fragen zu migrationsbedingten Faktoren und die deutsche Version des Fragebogens Assessment of your work setting Safety, Communication Operational Reliability, and Engagement (SCORE). SCORE ist in drei Abschnitte unterteilt: Bereiche der Safety Culture Domain (sechs Subskalen), Work-Life-Balance (eine Skala) und Engagement Assessment Tool (vier Subskalen). Außerdem wurde zwischen September 2019 und August 2020 eine Interviewstudie (Teil B) mit international qualifizieren Pflegefachpersonen sowie Pflegefachpersonen, die ihre Ausbildung in Deutschland absolviert haben, durchgeführt, welche sich insbesondere mit Barrieren und Förderfaktoren für eine erfolgreiche Integration von IQPP befasste.
Ergebnisse Teil A: IQPP suchten in erster Linie bessere Arbeitsbedingungen, einen höheren Lebensstandard und berufliche Entwicklungsmöglichkeiten. Die Auswertung des SCORE Fragebogens ergab, dass IQPP das Burnout-Klima auf Station geringer (Mean 55,4 (SD 22,5)) als Pflegefachpersonen, die in Deutschland ausgebildet wurden, erleben (Mean 66,4 (SD 23,5)), dennoch wurde das Burnout-Klima immer noch auf einem mäßig hohen Niveau bewertet. Pflegefachpersonen, die in Deutschland ausgebildet wurden, gaben eine höhere Arbeitsbelastung (Mean 4,06 (SD 0,65)) und eine geringere Work-Life-Balance (Mean 2,31 (SD 0,66)) im Vergleich zu IQPP an (Mean 3,67 (SD 0,81) bzw. (Mean 2,02 (SD 0,86)). Für die anderen Subskalen des SCORE wurden keine Unterschiede festgestellt. Die Bereiche Safety Culture Climate und Engagement Assessment Tool zeigten bei beiden Gruppen Verbesserungspotenzial.
Ergebnisse Teil B: Die Interviewstudie ergab zwei Hauptthemen mit Unterthemen, welche sich mit Förderfaktoren oder Hindernissen befassten: (a) Förderliche Faktoren für die Integration am Arbeitsplatz: motiviertes Pflegeteam, strukturiertes Orientierungsprogramm, Unterstützung durch Mentor:innen, zusätzliche Schulungen praktischer pflegerischer Fähigkeiten und spezifisches Sprachtraining und (b) Hindernisse für die Integration am Arbeitsplatz: mangelnde Sprachkenntnisse, wahrgenommene kulturelle Unterschiede, Othering und Rassismus/Diskriminierung. Zudem wurden Faktoren identifiziert, die aus Sicht der Pflegefachpersonen, die in Deutschland ausgebildet wurden, für oder gegen einen Verbleib im Pflegeberuf sprechen.
Fördersumme
20.000 Euro (2020)